Tafelbild aus dem Physik-Unterricht

Pädagogik

Uns alle verbindet und trägt das Menschenbild der Waldorfpädagogik. Wir möchten mit unserer Arbeit das Wesen jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin so gut als möglich erfassen. Die Erkenntnismethodik der Geisteswissenschaft nach Rudolf Steiner und der individuelle, liebevolle Blick auf jeden Schüler und jede Schülerin bilden unsere Grundlage.

Auf Grundlage der Waldorfpädagogik arbeiten wir mit dem Ziel, das Wesen jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin so gut als möglich zu erfassen. Alle Schüler und Schülerinnen sollen sich nach ihren eigenen Möglichkeiten und Potenzialen entwickeln dürfen. Neben dem Erlernen der Kulturtechniken Schreiben, Rechnen und Lesen durchzieht künstlerisches Arbeiten in Sprache, Musik und Handwerk den Schulalltag. Sport und Spiel und die Teilnahme an klassenübergreifenden Projekten ermöglichen geselliges Miteinander. Lebendiges, freudiges Lernen heißt bei uns: die Welt erfahren mit allen Sinnen, bei allem, was wir gemeinsam tun.

Die gesunde Entwicklung von Leib, Seele und Geist wird durch einen rhythmisch gestalteten Jahres- und Tagesablauf unterstützt. Gleichbleibende Rituale geben dabei Halt und Sicherheit.

In schön gestalteten Räumen schaffen wir eine altersentsprechende Lernumgebung, in der jeder Schüler und jede Schülerin die ihm/ihr innewohnenden Fähigkeiten nach eigenem Tempo entwickeln kann und darf.

Handgenähtes und gefilztes Spielzeug: ein Löwe und Pilz

Altersgemäßer Unterricht nach dem Waldorflehrplan

Die Waldorfpädagogik verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz in der Förderung von Kopf, Herz und Hand (Denken, Fühlen und Wollen).

Neben dem intellektuellen Lernen spielen künstlerische Betätigungen und praktisch-handwerkliches Tun eine wesentliche Rolle.

Alle Lerninhalte fördern und stützen die Kinder in ihrer seelischen und sozialen Entwicklung. Sie sind damit mehr als bloße »Stoffansammlungen«, sie schaffen das Fundament, sich auf der Erde zu beheimaten.

Zwei Schüler im Musikunterricht spielen Flöte

Epochenunterricht

Der Unterricht findet in kleinen Klassen von sechs bis zwölf Schülern statt. In jeder Klasse unterrichten je zwei Lehrer*innen, ein/e Jahrespraktikant*in sowie Einzelbegleiter*innen nach Bedarf.

Während der ersten acht Schuljahre werden alle Schüler*innen einer Klasse von Klassenlehrer oder Klassenlehrerin in Epochen unterrichtet. Im morgendlichen Hauptunterricht wird dabei über ungefähr vier Wochen dasselbe Fach (z.B. Lesen, Schreiben, Rechnen, Chemie, Physik, Geschichte...) behandelt. Die Schüler*innen haben so Zeit, sich in den Unterrichtsstoff einzuleben.

Anschließend folgt der Fachunterricht, der vor- und nachmittags gegeben wird. Dazu gehören unter anderem Malen, Musik, Sport, Handarbeit, Gartenbau und Hauswirtschaft.

Eine künstlerische Durchdringung des jeweiligen Stoffes und der Prozesse im Klassenzimmer prägen allen Unterricht.

Eurythmieschleier

Eurythmie

Zu den Besonderheiten der Waldorfpädagogik gehört die Eurythmie. Zunächst als Bühnenkunst entwickelt, wurde sie von Anfang an als Unterrichtsfach in den Lehrplan der ersten Waldorfschule aufgenommen.

Die Eurythmie setzt Sprache und Musik in sichtbare Bewegung um. Jedem Laut, jedem Ton entspricht eine Bewegung. Tonhöhe und Intervalle lassen sich ebenso ausdrücken wie Farbqualitäten, grammatikalische Formen oder Rhythmen. So will die Eurythmie nicht nur ein Ausdruck des seelischen Empfindens sein, sondern darüber hinaus ein aktiv-bewegendes Hineinlauschen in die geistig-seelischen Kräfte der Sprache und Musik.

Die Kinder an unserer Schule können in der Eurythmie fast jeden Lerninhalt auf einer tieferen Ebene be- und ergreifen. Insbesondere ist die eurythmische Bewegung eine wesentliche Hilfe, um sich besser in die Sprache hineinzufinden.

Junge und Mädchen klatschen in die Hände

Rhythmen und Rituale

Unsere Schule ist als Ganztagsschule nicht nur Ort des Lernens, sondern auch Ort des Lebens. Die Umgebungs- und Tagesgestaltung sind dabei wesentliche und hilfreiche Mittel in der heilpädagogischen Seelenpflege.

Rhythmus und Wiederholung geben der Tagesstruktur sowie dem gesamten Schulleben eine wiedererkennbare Form. Die Schüler*innen finden darin Sicherheit und Orientierung.

Alle Mahlzeiten beginnen an unserer Schule mit einem Spruch oder Lied und enden mit einem gemeinsamen Dank. Auch die Unterrichtsstunden werden in solche kleinen Rituale eingebettet.

Die wiederkehrenden Festeszeiten spielen eine große Rolle im Jahreslauf. Auch die ästhetische Ausgestaltung der Räume, entsprechend den Jahreszeiten und Unterrichtsthemen, stellt für uns ein wichtiges Element dar.

Puppenspiel zwischen Lehrerin und Jungem mit Handpuppe

Therapien

Unterricht und Tagesablauf an der Hans Müller-Wiedemann Schule sind durchzogen von therapeutischen Elementen. Der heilpädagogische Alltag wirkt fördernd und unterstützend auf die geistige, seelische und leibliche Situation jedes einzelnen Schülers.

Bei individuellem Bedarf können außerdem Einzeltherapien wie Heileurythmie, rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka oder auch Ergotherapie, Logopädie bzw. Physiotherapie in Anspruch genommen werden.

Junge Schüler machen Sport und Bewegung im Freien im Schulhof der Wiedemann-Schule
Koch und Schüler in der Schulküche beim Schneiden und Kochen
Blatt mit handgezeichneten Wochentagen an der Tafel
Unser Schulgarten mit Holzhaus und Bäumen
Junge und Mädchen schreiben in ihren Schulheften im hellen Klassenzimmer
Skulptur aus Stein in unserem Schulgarten

Unser NaturErlebnisRaum

Schüler brauchen Orte des Wachsens und Werdens, Erlebens und Entdeckens, des sich Erfahrens – Orte, an denen man Mensch werden kann.
Der unmittelbare Kontakt mit der Natur bietet für Kinder und Jugendliche eine solche Wachstums- und Entfaltungsmöglichkeit. Dazu braucht es Sand und Steine, Holz und Wasser und Pflanzen.

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Wer war Hans Müller-Wiedemann?

Hans Müller-Wiedemann (1924-1996), studierte Medizin in Tübingen bei Viktor von Weizsäcker (Gestaltkreis), lernte bei Alexander Mitscherlich die Psychoanalyse kennen und promovierte über Jean Piaget, bevor er sich als Schüler Karl Königs ganz der anthroposophischen Heilpädagogik zuwendete.

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Leitgedanken

Wir sind eine freie heilpädagogische Schule für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem individuellem Förderbedarf, die auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und des anthroposophischen Menschenbildes arbeitet. Wir verstehen den Menschen als geistig-seelische und physische Individualität. Durch einen sensiblen und empathischen Zugang soll die Seele des Kindes gepflegt und eine förderliche Entwicklung seiner Individualität ermöglicht werden.

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Kollegium und Gremien

Die Hans Müller-Wiedemann Schule ist eine freie Schule in Selbstverwaltung. Herz der Selbstverwaltung ist die Hauptkonferenz des Schulkollegiums. Sie dient der Reflektion und Besprechung der zahlreichen Tätigkeiten in und im Umfeld der Schule. Aus der Hauptkonferenz werden Aufgaben an einzelne Mitarbeiter*innen und Arbeitskreise delegiert.

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