Unser Holzhaus mit Brücke in unserem Schulgarten NaturErlebnisRaum

NaturErlebnisRaum

Schüler*innen brauchen Orte des Wachsens und Werdens, Erlebens und Entdeckens, des sich Erfahrens – Orte, an denen man Mensch werden kann.

Der unmittelbare Kontakt mit der Natur bietet für Kinder und Jugendliche eine solche Wachstums- und Entfaltungsmöglichkeit.
Dazu braucht es Sand und Steine, Holz und Wasser und Pflanzen.

Wir wollten ein solches Projekt für Schüler*innen mit erhöhtem Assistenzbedarf umsetzen, gemeinsam mit unseren Schüler*innen, unseren Eltern, Lehrer*innen und Mitarbeitenden, Freunden der Schule sowie Schüler*innen aus der Nachbarschule.

Es sollte ein besonderer Raum rund um die Schule entstehen, der naturnah geplant, gebaut und gepflegt wird – ein NaturErlebnisRaum. Ein Garten, der als Unterrichtsraum genutzt wird und in dem sich unsere Schüler*innen entwickeln und wohlfühlen können.

Ein Kreis aus Weidenzweigen geflochten im Grünen

Die Idee

Lange schlummerte bereits der Wunsch, das Außengelände der Schule zu einem sinnesfördernden Erlebnisraum unter Mitwirkung der gesamten Schulgemeinschaft und Freunden der Schule umzugestalten.

Im Jahr 2017 gründete sich eine Planungsgruppe aus Eltern, Lehrer*innen, Vereinsmitgliedern und der projektleitenden Gartengestalterin und entschied sich für das „Dillinger Modell“: die Gestaltung eines NaturErlebnisRaumes, der gemeinsam mit den Benutzern und Benutzerinnen naturnah geplant, gestaltet und gepflegt wird. Alle Klassen bauten zunächst ein Modell ihres „Traumgartens“. Diese Ideen flossen in die Planungen mit ein.

Ein Blick aus dem Baumhaus durch das Holz in unserem Garten

Die Gestaltungsphase

Unsere Mitmachbaustelle forderte in drei arbeitsintensiven Bauabschnitten den ganzen Einsatz unserer Schüler*innen, Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen, Eltern, Mitglieder und Freunde. Es wurde gebaggert, geschaufelt, geschleppt, gegraben und gemauert. Berge von Steinen, Kieseln, Erde, Holz, Pflanzen mussten bewegt werden, um alle Ideen umzusetzen.

Video:
Um dieses Video ansehen zu können, müssen Sie das Setzen von Marketing-Cookies (für Youtube, Vimeo, etc.) erlauben.
Bauarbeiten in unserem Schulgarten: drei Personen besprechen sich auf der Baustelle
Umbauarbeiten in unserem Garten: die Grundlagen des Gartens werden angelegt von einigen Mitarbeitern
Bauarbeiten in unserem NaturErlebnisRaum: eine Lehrerin hilft einem Jungen mit Schubkarre und Schaufel beim Arbeiten
Zwei Betreuer und drei Jungs helfen bei den Gartenarbeiten und dem Anlegen des neuen Gartens
Arbeiten in unserem Garten: ein Junge mit Handschuhen und Arbeitsschuhen kniend und einen Regenwurm betrachtend
Das Anlegen des neuen Gartens: Aufnahme mit Baggern und Kindern, die bei den Arbeiten helfen
Naturbild mit rotem Klee und einem gelben Schmetterling im Hintergrund

Pflanzen und Tiere

Heimische Wildpflanzen bringen das Lebendige, Üppige, auch überraschend Dynamische in unseren NaturErlebnisGarten. Den Pflanzen folgen die Tiere: Wollbienen, Wiesenhummeln und Widderchen begeistern Schüler*innen jeden Alters.

So wird das Fleckchen Erde auf unserem Schulgelände zum NaturErlebnisGarten, zur Heimat für Pflanze, Tier und Mensch im immerwährenden Wechselspiel allen Lebens.

Darüber hinaus haben gerade die Wildblumen noch eine weitere Bedeutung: Sie sind pflegeleicht, kostengünstig und ökologisch sinnvoll – in Zeiten des Klimawandels setzen sie ein Zeichen. Denn die heimischen Arten vertragen Trockenheit oder Wassermassen vom Himmel sowie den Stress durch die Umweltbelastung viel besser. Mit ihrer Fähigkeit, sich selbst auszusäen und natürlich zu verbreiten werden sie zu nachhaltigen Mitgestaltern von Plätzen und Garten-, Spiel- und Unterrichtsbereichen.

Naturaufnahme mit blühendem Rosmarin im Vordergrund und dem Garten im Hintergrund
Aufnahme aus unserem Garten: Zettel auf Stöcken mit Beschriftung Hafer und Mais
Naturfotografie mit Biene auf einer rosa Blüte
Ein junger Betreuer reicht einem Schüler eine frisch gepflückte, violettfarbene Blume im Schulgarten

Die Gemeinschaft

Unsere Schüler*innen waren von Anfang an Hauptakteure im Prozess. Ihre Wünsche wie Schaukel, Spielhütte, Rollstuhlweg, Ballspielplatz, Wasserspiele, Klettergerüst usw. wurden in die Planung mit einbezogen. Auch die Ideen der Lehrer*innen und Eltern (grünes Klassenzimmer, Bauplatz, Festplatz mit Feuerstelle, Naschgarten mit Obst, Vogelnestschaukel, Teich, Klassenbeete) wurden mitberücksichtigt.

So entstanden Räume für Spiel und Bewegung, Ruhe und Kommunikation, Naturerlebnis und Artenschutz, Sinneserfahrung, Kunst und Kreativität und rundum naturnahe Gartenbereiche und ein Festplatz für die Schulgemeinschaft,

Von der Idee über die Ausführung bis zur Pflege war und ist der NaturErlebnisGarten ein gemeinsames Werk, das vor allem die Schüler*innen ganz individuell herausfordert(e) und stärkt(e).

Ein Junge schnitzt mit einem Messer und wird dabei von einem Lehrer begleitet im sommerlichen Garten der Schule
Zwei Jungs beugen sich zu frisch gepflanzten gelben Stiefmütterchen und gießen sie im Garten der Schule
Wasserspiele im Sommer: Ein Junge beugt sich über einen Brunnen und gießt in einem Kännchen Wasser dazu
Rutsche in unserem Schulgarten, umrandet von Bäumen
Ein Schüler mit Brille schaukelt lächelnd auf einer Schaukel in unserem Schulhof
Unser Holzhaus im Garten der Schule mit Brücke und abendlichem Licht im Inneren in herbstlicher Stimmung

Pädagogik

Auf Grundlage der Waldorfpädagogik arbeiten wir mit dem Ziel, das Wesen jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin so gut als möglich zu erfassen. Alle Schüler*innen sollen sich nach den eigenen Möglichkeiten und Potenzialen entwickeln dürfen. Neben dem Erlernen der Kulturtechniken Schreiben, Rechnen und Lesen durchzieht künstlerisches Arbeiten in Sprache, Musik und Handwerk den Schulalltag. Sport und Spiel und die Teilnahme an klassenübergreifenden Projekten ermöglichen geselliges Miteinander. Lebendiges freudiges Lernen heißt bei uns: die Welt erfahren mit allen Sinnen – bei allem, was wir gemeinsam tun.

mehr

Wer war Hans Müller-Wiedemann?

Hans Müller-Wiedemann (1924-1996), studierte Medizin in Tübingen bei Viktor von Weizsäcker (Gestaltkreis), lernte bei Alexander Mitscherlich die Psychoanalyse kennen und promovierte über Jean Piaget, bevor er sich als Schüler Karl Königs ganz der anthroposophischen Heilpädagogik zuwendete.

mehr

Leitgedanken

Wir sind eine freie heilpädagogische Schule für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem individuellem Förderbedarf, die auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und des anthroposophischen Menschenbildes arbeitet. Wir verstehen den Menschen als geistig-seelische und physische Individualität. Durch einen sensiblen und empathischen Zugang soll die Seele des Kindes gepflegt und eine förderliche Entwicklung seiner Individualität ermöglicht werden.

mehr

Kollegium und Gremien

Die Hans Müller-Wiedemann Schule ist eine freie Schule in Selbstverwaltung. Herz der Selbstverwaltung ist die Hauptkonferenz des Schulkollegiums. Sie dient der Reflektion und Besprechung der zahlreichen Tätigkeiten in und im Umfeld der Schule. Aus der Hauptkonferenz werden Aufgaben an einzelne Mitarbeiter*innen und Arbeitskreise delegiert.

mehr